Zweiter Anschlag auf Pro Femina in Berlin!

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Es fällt mir selbst schwer zu glauben, was ich Ihnen heute schreiben muss. Mit Erstaunen sind wir dieser Tage auf zwei Anträge für den kommenden SPD-Landesparteitag in Berlin am 26. Oktober 2019 aufmerksam geworden, die es in sich haben.
von Kristijan Aufiero

In den beiden Anträgen der „Kreisdelegiertenversammlung der SPD Steglitz-Zehlendorf“[1] (KDV) und der „Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Berlin“[2] geht es um nichts Geringeres als um das Ende der freien Beratungswahl für Schwangere in Not in Berlin: Pro Femina soll in dem gesamten Bundesland verboten werden!

Die Sprache von Linksextremisten
Den Kräften, die unser Beratungszentrum verwüstet haben, ist es „immerhin“ gelungen, die Beratung in unseren Räumen bis voraussichtlich Ende Oktober stillzulegen. Dieser neue, politische Anschlag auf unsere Beratung und Hilfe für Schwangere in Not ist eine wesentlich existentiellere Bedrohung: Alles, was wir in Berlin für Frauen im Schwangerschaftskonflikt tun, könnte zum Erliegen kommen.
Nicht nur das. Man mag sich gar nicht vorstellen, was geschieht, wenn dieses Beispiel der Intoleranz und die Abschaffung der freien Beratungswahl in weiteren Bundesländern Schule machen würde.
Bei alledem ist die Begründung der beiden antragsstellenden Parteiorgane geradezu verblüffend abstrus.
Die SPD Steglitz-Zehlendorf und die Berliner Jusos haben sich nämlich nicht nur die unsinnigen Forderungen, sondern auch gleich die Sprache – bis hin zum Titel ihres Antrags – der gewaltbereiten Linksextremisten zueigen gemacht, die seit Monaten gegen unsere Beratung und Hilfe für Schwangere in Not agitieren.
Man mag es kaum glauben: Teile der Berliner SPD stellen sich auf die Seite der Extremisten, die Hundekot in unserem Briefkasten hinterlassen und unser Beratungszentrum verwüstet haben.
Sie ergreifen Partei für feige Gewalttäter, die auf Internetseiten, welche vom Verfassungsschutz beobachtet werden, anonym mit ihren Taten prahlen.[3]
SPD: Die ehemalige Partei der sozial Schwachen?
Man darf also mit Fug und Recht davon ausgehen, dass sich Teile der Berliner SPD als politischer Arm eben dieser verfassungsfeindlichen, linksextremistischen Szene verstehen und in ihrem Sinne politisch aktiv werden.
Die SPD nahm einmal für sich in Anspruch, für die „kleinen Leute“ und die Schwächsten in unserer Gesellschaft einzustehen. Was ist aus diesem ehrenwerten Ideal geworden? Die neue SPD macht sich mit Radikalen gemein, die es uns ernsthaft zum Vorwurf machen, dass wir sozial schwachen Familien und alleinerziehenden Müttern unter die Arme greifen, damit sie trotz finanzieller Sorgen ihr Baby bekommen können!
Aus dem „Antrag 170/II/2019 Pro Choice statt Pro Femina – Für eine ergebnisoffene Beratung zu Schwangerschaftsabbrüchen!“ der KDV Steglitz-Zehlendorf:

Nur zur Erinnerung: Über zwei Drittel der von uns beratenen Frauen im Schwangerschaftskonflikt entscheiden sich nach unserer Beratung und Hilfe entgegen ihrer ursprünglichen Abtreibungsabsicht für ein Leben mit ihrem Baby. Wer sich ein Bild davon machen möchte, was genau in Berlin verboten werden soll, muss nur wenige Minuten Zeit in dieses Video investieren:
Jahr für Jahr gehen zigtausende Frauen im Schwangerschaftskonflikt allein deshalb zur Abtreibung, weil ihnen einfach niemand in ihrer Not hilft. Dass sich ausgerechnet die Partei der Sozialdemokraten am Kartell der Totschweiger beteiligt, die gegen besseres Wissen diese Tatsache leugnen, ist erschütternd.
Die Unterdrückung dieser Wahrheit, die die jahrzehntelang unterlassene Hilfeleistung gegenüber Schwangeren in Not überhaupt erst möglich gemacht hat, reicht jenen Ideologen aber offensichtlich nicht.
Nun soll also auch Pro Femina endgültig daran gehindert werden, diesen Frauen die Informationen, die Beratung und die Hilfe zur Verfügung zu stellen, die eine wirklich freie Entscheidung möglich macht.
Die Saat der Verleumdung geht auf
Wie konnte es so weit kommen? Letztlich gilt auch hier, was ich bereits in unserem Bericht über den ersten Anschlag auf unser Beratungszentrum[4] geschrieben habe: Es ist die Saat der monatelangen, gezielten medialen Falschinformation über unserer Arbeit, die hier aufgeht.

Quelle: barrikade.info
Leider sind „in der Wolle gefärbte“ Ideologen und Extremisten immun gegen sachliche Argumente. Deshalb erscheint mir die wichtigste Frage in diesem Augenblick zu sein, ob es möglich ist, die verbliebenen Vernünftigen in den Reihen der Berliner SPD dazu zu bewegen, am anstehenden Parteitag für Schwangere in Not und für die freie Beratungswahl dieser Frauen einzustehen.
Wahlfreiheit DANK Pro Femina – für eine freie Beratungswahl für Frauen im Schwangerschaftskonflikt
Ich weiß nicht, ob dies gelingen kann. Aber ich weiß, dass wir um der Frauen dieser Stadt willen und vor unserem Gewissen NICHTS unversucht lassen dürfen, um unsere Beratung und Hilfe in Berlin zu retten!
Deshalb haben wir die Petition „Wahlfreiheit DANK Pro Femina – für eine freie Beratungswahl für Frauen im Schwangerschaftskonflikt“ gestartet, die wir am 25. Oktober mit so vielen Unterschriften wie möglich an die Landesleitung der Berliner SPD schicken werden.
Deshalb meine inständige Bitte: Beteiligen Sie sich an dieser Petition! Versuchen Sie so viele Menschen wie nur möglich zur Unterzeichnung zu bewegen! Lassen Sie uns ein eindrückliches Zeichen dafür setzen, dass wir nicht tatenlos dabei zusehen werden, wie lebensrettende Information, Beratung und Hilfe verboten werden sollen!
Danke für alles, was Sie in diesen Tagen für Schwangere in Not tun – Ihre Unterstützung war noch nie so wichtig und hilfreich wie heute.
Mit sehr herzlichen Grüßen