Widerstand gegen geplantes Abtreibungsregister
Motivforschung soll kommen
ÖSTERREICH/TIROL. Das österreichische Bundesland Tirol kommt beim Thema Abtreibung nicht zur Ruhe. Jetzt sorgt ein ab 2024 geplanter Abtreibungsregister für Kontroverse. Damit sollen Gründe für die Abtreibungen erhoben werden. Tiroler Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) spricht von der Notwendigkeit „solider Daten“, um „zielgerichtete Maßnahmen“ abzuleiten, berichtet die österreichische Tageszeitung Der Standard. Rund 100.000 Euro hat das Land Tirol für das entsprechende Projekt zugesagt. Doch Grüne, Neos (liberale Partei Österreichs) und Teile der SPÖ sprechen sich gegen das Register aus. Die Stadt Innsbruck hat sogar einen Beschluss gefasst, der die Datensammlung verhindern soll, heißt es in der österreichischen Tageszeitung Kronen Zeitung.
Mediziner, die in das Projekt eingebunden sind, sehen das anders und verweisen auf ähnliche Register wie das Tiroler Geburten- oder das Tumorregister. Anhand dieser Datensammlungen sind Entwicklungen in der medizinischen Versorgung und gesellschaftliche Veränderungen ablesbar - und Problemfelder werden sichtbar.
In Österreich gibt es, anders als in den meisten westeuropäischen Ländern, keine offizielle Statistik zu Schwangerschaftsabbrüchen.
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