Polen stärkt Familien durch „1000-plus-Leistung“
Dagegen kürzt Bayern Familienunterstützung
Wie Euro News berichtet, hat Polens Präsident Karol Nawrocki ein Gesetz unterzeichnet, das Familien mit mindestens zwei Kindern vollständig von der Einkommenssteuer befreit. „Berechnet nach Angaben des Präsidialamtes kann eine durchschnittliche polnische Familie dank der neuen Steuererleichterungen rund 1.000 Złoty – etwa 235 Euro – pro Monat gewinnen“, so Euro News. Die Maßnahme richtet sich an Familien, deren Einkommen pro Elternteil 33.000 Euro nicht übersteigt und verfolgt das Ziel, die Steuerlast für Familien zu verringern, das verfügbare Einkommen zu erhöhen und die Berufstätigkeit zu fördern.
„1000-plus-Leistung“
Die Steuerbefreiung wird als „1000-plus-Leistung“ bezeichnet, da die Entlastung etwa 1.000 Złoty pro Monat beträgt. Laut einem Bericht von Euro News ist die Nullbesteuerung Teil eines größeren Reformpakets, das als „Steuerpanzer“ bezeichnet wird. Neben der Einkommenssteuerbefreiung umfasst es unter anderem die Senkung des Mehrwertsteuersatzes von 23 Prozent auf 22 .
Steuererleichterung als Wahlversprechen
Präsident Nawrocki hatte die Nullbesteuerung für Familien zu einer der Säulen seiner Kampagne gemacht und bereits vor den Wahlen in seinem „Vertrag mit den Polen“ die Umsetzung dieser Reform ab dem ersten Tag seiner Präsidentschaft angekündigt – dass ein Präsident tatsächlich direkt nach der Wahl seine Versprechen in die Tat umsetzt, ist ein Vorgehen, das in der Politik leider nicht immer selbstverständlich ist. Die symbolische Unterzeichnung des Gesetzes erfolgte am 8. August 2025 in Kolbuszowa in den Karpaten.
Für eine positive demografische Entwicklung
Die Reform unterstützt nicht nur das finanzielle Wohlergehen der Familien, sondern trägt auch zur Stärkung der Kultur des Lebens und einer positiven demografischen Entwicklung bei. Euro News berichtet, dass bei einer öffentlichen Anhörung 76 % der Teilnehmer die Einführung der „neuen 1000-plus-Leistung für das zweite Kind“ für unbedingt erforderlich hielten. Diese Initiative zeigt deutlich, wie staatliche Maßnahmen Familien gezielt fördern und das Leben von Kindern und Eltern gleichermaßen wertschätzen können.
Bayern kürzt Familienunterstützung
Im direkten Vergleich zeigt sich ein deutlich unterschiedlicher Ansatz in Bayern: Während Polen Familien gerade durch neue Steuerbefreiungen entlastet, kürzt Bayern aktuell angekündigte Familienleistungen. Das geplante Kinderstartgeld von 3.000 Euro pro Kind für ab Januar 2025 geborene Kinder wurde von der Staatsregierung kurz vor der Einführung wieder gestrichen, und auch das bisherige bayerische Familien- und Krippengeld entfällt für diese Kinder. Laut BR24 wird das eingesparte Geld stattdessen in den Ausbau und Unterhalt von Kita-Plätzen investiert, wodurch Eltern unmittelbar weniger finanzielle Unterstützung erhalten.
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Kommentare
Peter Gmys
Die bayrische Regierung hat hier einen christlichen Kompass verloren. Diese Entscheidung wird zu höheren Zahlen bei den Schwangerschaftsabbrüchen führen. Gerade in diesen Zeiten ist es aus christlicher Sicht wichtiger den je, das Ja zum Kind zu erleichtern. Vielleicht ist sich die bayerische Landesregierung nicht bewusst, dass nicht wenige Abbrüche mit einer unsicheren finanziellen Situation zu tun haben oder bei jungen Frauen noch weitere Probleme entstehen. Die Streichung der finanziellen Mittel sollte zumindest abgemildert werden und ein Finanzbedarf der Eltern oder eines alleinerziehen…den Elternteils ermittelt werden. Den Focus auf bedürftige Eltern zu legen und folglich möglichst jenen Abbruch, der aus einer prekären Situation resultiert, zu vermeiden, das wäre auch aus demographischen Gründen eine gute Idee. Es sind auch die psychischen Folgen und deren Kosten, die völlig ignoriert und inartikuliert bleiben. Die Beratung der Frauen sollte auch diesen Aspekt berücksichtigen. Ergebnisoffen zu beraten, das ist keine wirkliche Beratung. Man sollte auch sagen dürfen, dass ein Kind sehr viel Freude und Glück in das Leben bringt. Dass man Momente erleben kann, die sich tief ins Herz hinein bohren. Dass man etwas erhält, was man nicht mit Geld kaufen kann und vielleicht später im Alter auch noch Enkel. Das Ja zum Leben, zum Kind, das sollte nicht durch eine religiöse Drohkulisse entstehen, sondern durch Verständnis, Begleitung und die Ermöglichung eines abgesicherten Lebens, das Teilhabe am Wohlstand ermöglicht, ein Wohlleben der Kinder und Jugendlichen mit ihren Eltern.
Franz-Josef
Dieser Artikel zeigt, wie unterschiedlich das Vertrauen der Regierung in die eigene Bevölkerung sein kann.
Polen traut den Familien zu, eigenverantwortlich zu entscheiden, was für die jeweilige Familie am besten ist.
Herr Söder hingegen möchte das Risiko nicht eingehen, dass sich Familie auf ihre grundlegende Aufgabe, die Erziehung der Kinder, besinnt und Kitas nur als Notnagel betrachten. Insbesondere, wenn man deren Entwicklung betrachtet, wie sie aktuell in der Dokumentation "Tatort Kita" dargestellt wird.
https://www.youtube.com/watch?v=4glffL9P_jo