Mehrheit der Südtiroler Parteien für Pro-Life-Kurs
„Abtreibung ist das Gegenteil von Lebensschutz“

BOZEN. Politiker mehrerer Südtiroler Parteien haben sich zu einem konsequenten Lebensschutz bekannt. Anlass sind Pläne der Regierung in Rom, Pro-Life-Vertreter in Beratungsstellen zuzulassen. Die Senatorin der Südtiroler Volkspartei (SVP), Julia Unterberger, hatte dies scharf kritisiert.
Doch nun schlägt Unterberger, die dem linken Flügel der SVP zuzurechnen ist, Gegenwind entgegen – selbst aus ihrer eigenen Partei. Der Landtagsabgeordnete Harald Stauder, SVP-Sprecher im Hohen Haus in Bozen, sagte dem Nachrichtenportal UnserTirol24: „Meine persönliche Position ist ganz klar, dass man als Gesellschaft alles dafür unternehmen muss, dass Leben möglich wird! Die Frau darf nie aus Verzweiflung abtreiben müssen. Und je mehr Beratung sie von neutraler Stelle und auch von Stellen, die es mit ihr gut meinen, inklusive natürlich der kirchlichen Stellen, bekommt, desto weniger wird es Abtreibungen geben, die Verzweiflungstaten sind“
Auch Ulli Mair von den Freiheitlichen, die mit der SVP und anderen Parteien die Regierung in Südtirol stellen, sagte UT24, sie habe in ihrer politischen Tätigkeit immer den Umstand kritisiert, dass sich bestimmte Frauen mit einem ideologisch feministischen Hintergrund anmaßen, für alle Frauen sprechen zu wollen und dass dabei auch die fragwürdige moralische Unterscheidung zwischen „guten“ und „schlechten“ Frauen vorgenommen wird.
Aus der Opposition kritisierten Myriam Atz-Tammerle (Süd-Tiroler Freiheit) und Jürgen Wirth-Anderlan Unterbergers Äußerungen scharf. „Das Leben ist das höchste Gut, das es zu schützen gilt. Abtreibung ist das Gegenteil von Lebensschutz. Deshalb erachte ich die Zulassung von Pro-Life-Vertretern in Abtreibungsberatungsstellen als richtig und wichtig. Wenn dadurch auch nur eine Abtreibung verhindert wird, hat sich die Zulassung dieser Stellen schon ausgezahlt“, sagte Atz-Tammerle. Wirth-Anderlan betonte: „Wir brauchen Kinder. Kinder sind unsere Zukunft. Besonders von der politischen Seite sollten wir es unterstützen, dass vor allem mehr einheimische Kinder geboren werden. Von den anderen haben wir nämlich schon genug.“
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