Paris Hilton lässt 20 männliche Embryos einfrieren und will ein Mädchen

In-vitro-Irrsinn

11.12.2023

Paris Hilton im November bei den GQ Men of the Year 2023 in Los Angeles, Kalifornien. Copyright by IMAGO / ZUMA Wire

Die Schauspielerin Paris Hilton verkündete im November ihren Followern auf Instagram und ihrer Familie überraschend die Geburt ihrer Tochter London.

Die 42-Jährige erfüllte sich zusammen mit ihrem Ehemann, dem Unternehmer Carter Milliken Reum, den Wunsch von zwei Kindern. Bereits Anfang des Jahres kam ihr Sohn Phoenix per Leihmutterschaft zur Welt. Etwa zur gleichen Zeit teilte Paris Hilton mit, warum sie sich für IVF (In-Vitro-Fertilisation) und Leihmutterschaft entschieden hatte, und erklärte, dass sie und Ehemann Reum eine Familie zu ihren „eigenen Bedingungen“ gründen wollten, als sie „beide dazu bereit waren“. Deshalb durchliefen sie den IVF-Prozess mehrmals.

In einem Interview mit dem Magazin Glamour sprach sie über ihren Weg zur Zweifach-Mutter: Auf Raten ihrer Kindheitsfreundin Kim Kardashian (US-amerikanische Milliardärin), liess sie in ihren späten Dreissigern Eizellen entnehmen, da sie vorhatte, alleine Kinder zu bekommen. Nach dem Beginn ihrer Beziehung mit Carter entschieden sie während der Coronapandemie, angesichts der weltweiten Lage, dass es klüger wäre, Embryos einfrieren zu lassen.

„Und wir haben es sieben Mal gemacht … Alle waren Jungs. Ich habe 20 Jungs.“

Doch das Paar hatte sich in den Kopf gesetzt, ein Mädchen zu bekommen und durchliefen den IVF-Prozess ein weiteres Mal. „Ich warte auf die Ergebnisse, um zu sehen, ob es Mädchen gibt“, sagte sie im Januar im Interview mit Glamour.

Kim Kardashian riet ihr ebenso, ihre Kinder per Leihmutterschaft austragen zu lassen und empfahl ihr denselben Arzt, den auch sie besuchte, um ihr Vorhaben durchzuführen. Ihre Entscheidung, eine Leihmutter zu konsultieren, begründete sie mit ihrer Angst vor der Schwangerschaft: „Ich wünsche mir einfach so sehr eine Familie. Es ist nur der physische Teil… Ich habe einfach Angst.“

Als weiteren Grund nannte die viel beschäftigte Unternehmerin, keine Zeit für eine Schwangerschaft zu haben: "Mein Terminkalender ist ausser Kontrolle", sagte sie in einem Artikel des Magazins Romper. "Es hätte nie die richtige Zeit dafür gegeben, weil es einfach keine Zeit für irgendetwas in meinem Leben gibt."

In ihrer Reaktion auf die Verkündung der Geburt Hiltons Tochter zeigten sich Follower teils entsetzt, sowohl über den Vorgang, Embryos anhand ihres Geschlechts zu selektieren, als auch über die Austragung per Leihmutterschaft. So schrieb ein User unter einem Post, welchen sie mit ihrem Baby zeigt: „Das ganze fühlt sich bei ihr an, wie ein gekauftes Accessoire. Weil alles andere hat sie schon. Finde ich unheimlich.“

Im eben genannten Interview eröffnete Paris Hilton, in ihren frühen Zwanzigern eine Abtreibung gehabt zu haben: „Ich war ein Kind, ich war nicht bereit dafür“. Zudem zeigte sie sich entsetzt angesichts der Aufhebung des Gerichtsurteil Roe v. Wade, wodurch das landesweite Recht auf Abtreibung in den USA gekippt wurde.

Kritik und gesetzliche Lage

Die amerikanische ProLife-Organisation LIVEACTION äusserte sich zu Paris Hiltons Weise, ihren Kinderwunsch zu realisieren:

Jedes der unbekannten Anzahl von Hiltons Kindern ist Opfer einer Gesellschaft, die von Egoismus und Sex besessen ist. Kinder sind zu Waren geworden, die nach den Launen und Wünschen der Erwachsenen hergestellt, gekauft, verkauft und weggeworfen werden. Aber Kinder sind keine Gegenstände auf einem Regal oder einer Speisekarte; Sie sind Menschen, unabhängig von ihrem Entwicklungsstadium im Mutterleib, in der Petrischale oder in der Wiege. Abtreibung, IVF und Leihmutterschaft berauben Kinder ihrer inhärenten Rechte als Menschen.

In Deutschland regeln das Embryonenschutzgesetz und das Gesetz zur Präimplantationsdiagnostik die Anwendung von Fortpflanzungstechniken sowie den Umgang mit Embryonen. So ist die künstliche Befruchtung (IVF) zwar prinzipiell möglich, jedoch beispielsweise die Geschlechtswahl und die Leihmutterschaft nicht erlaubt.

Zuletzt war die kommerzielle Leihmutterschaft gross in Kritik, als eine grosse Zahl von Neugeborenen aufgrund der geschlossenen Grenzen während der Corona-Pandemie in der Ukraine strandeten. Neben weiteren Ländern ist die Ukraine bekannt dafür, Leihmutterschaft im grossen Stil zu praktizieren.

 

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