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Sven A.

Es ist beängstigend mit welche Kälte die SPD und ihre Kandidatin auf das Lebensrecht des ungeborenen Lebens schaut. Die aktuelle Regelung zu Schwangerschaftsabbrüchen ist ein gesellschaftlicher Kompromiss. Mit diesem Kompromiss bin ich aufgewachsen. Aus dem kindlichen Verständnis eines Heranwachsendem, dass allein Frauen diese Entscheidung treffen, weil Männer die Kinder nicht gebären müssen, bin ich, mittlerweile selbst Vater zweier Kinder, zunehmend zu der Erkenntnis gelangt, dass hierbei das Recht des ungeborenen Kindes zu kurz kommt.

Die Rechtfertigungen von ProChoice Aktivisten mit den Argumenten Vergewaltigung, Inzest, Leben der Frau, Behinderung des Kindes oder minderjährige Schwangere sind für mich nicht von der Hand zu weisen. Auch wenn es zu fast jedem dieser Beispiele Gegenargumente gibt, die nicht aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen werden dürfen. Muss ein Kind sterben, weil der Vater ein Vergewaltiger ist? Muss behindertes Leben nicht geschützt werden? Können Minderjährige unterstützt werden oder ist es für die Gesellschaft einfacher ein gesundes ungeborenes Kind zu töten? Ich bin froh, dass ich diese (und andere Fragen) nicht beantworten muss. Und ich kann verstehen, wenn in all diesen Fällen, eine Entscheidung gegen das Kind getroffen werden darf. Wie oft kommt dies denn nun aber vor?


Von 106.000 JÄHRLICHEN Abtreibung in Deutschland erfolgen zirka 4% aus medizinischen oder kriminologischen Indikationen, z. B. bei Gefahr fürs Leben der Frau oder nach einer Vergewaltigung. Und zirka 3% der Frauen sind minderjährig, wobei nur 0,3% unter 15 Jahre alt sind, der Rest (2,7%) ist zwischen 15 und 17.


Was mir diese Zahlen zeigen: es geht nicht um diese Fälle. Ginge es nur um diese viel zitierten fälle, dann gäbe es pro Jahr vielleicht 6000 Abtreibungen. Und 100.000 gesunde Kinder.

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