Arzt zu Gefängnisstrafe verurteilt
Verbotene Sterbehilfe in Deutschland
Das Landesgericht Essen hat einen 81-jährigen Arzt am Donnerstag aufgrund von assistiertem Suizid zu drei Jahren Haft verurteilt.
ESSEN. Das Landesgericht Essen hat einen 81-jährigen Arzt am Donnerstag wegen Totschlags zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Arzt führte im August den assistierten Suizid durch, indem er im August 2020 einem psychisch kranken Mann eine tödliche Infusion legte. Das Ventil hatte der 42-Jährige, der an schweren psychischen Erkrankungen litt, anschließend selbst geöffnet. Das berichtet unter anderem der Bonner General-Anzeiger.
Der Patient hatte laut Urteil viele Jahre an paranoider Schizophrenie gelitten. Zudem war von Wahnvorstellungen und Depressionen die Rede. Aufgrund seiner psychischen Verfassung war der Patient jedoch nicht in der Lage, die Tragweite seines Handels zu erfassen, wie es im Urteil hieß.
Der angeklagte Mediziner soll diesen Sachverhalt erkannt haben, aber sich dennoch aus Mitleid für den assistierten Suizid entschieden haben. "Sein primäres Ziel war es, einer schwer kranken und leidenden Person den Wunsch zu sterben zu erfüllen ", so Richter Simon Assenmacher bei der Urteilsbegründung. Die Staatsanwaltschaft hatte sieben Jahre Haft beantragt. Der Arzt hatte einen Freispruch gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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