Ehemaliger Abtreibungsarzt: „Mit jeder Abtreibung wurde mein Herz härter, kleiner und dunkler“

Dr. John Bruchalski – die Geschichte einer wundersamen Bekehrung

Nach einer Wallfahrt wusste er, wie falsch alles war, was er bisher jeden Tag getan hatte.

21.02.2024

Dr. John Bruchalski im Interview mit LiveAction
Dr. John Bruchalski im Interview mit LiveAction Copyright by Screenshot: https://youtu.be/o_4Z82XgGAU

Dr. John Bruchalski ist mittlerweile zu einer führenden Persönlichkeit der Pro-Life-Medizin geworden. Doch der Gründer des Tepeyac Family Center – einer der größten freistehenden Pro-Life-Arztpraxen der USA – war nicht immer der lebensbejahende Arzt, der er heute ist.

Vom Ministranten zum Abtreibungsarzt
Trotz eines katholisch geprägten Elternhauses sah Dr. Bruchalski nach fertig absolviertem Medizinstudium „Abtreibung als gute medizinische Hilfeleistung für Frauen“.

„Ich lebte ein laues Leben, weil Wahrheit und Liebe lau geworden sind.“

Dennoch erforderte seine Tätigkeit als Abtreibungsarzt eine gehörige Portion an Selbstbetrug, wie Bruchalski in einem Interview mit Aleteia zugibt:

„Die medizinischen Daten in unseren Fachzeitschriften wiesen eindeutig auf die gefährlichen Nebenwirkungen von Abtreibungen und ihren Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen, Frühgeburten und Brustkrebs hin. Aber mit jeder Abtreibung, die ich durchführte, wurde mein Herz immer härter, immer kleiner, immer dunkler.“

In einem ausführlichen Interview mit der LiveAction-Aktivistin Lilia Rose geht er noch weiter und erzählt:

„Jedes Mal, wenn man eine Abtreibung durchführt, muss man sich dafür wappnen. Man muss tief durchatmen und sein ungutes Bauchgefühl beruhigen. Denn die Realität ist: Wir wissen, dass es sich um ein Menschenleben handelt.“

Vom Abtreibungsarzt zum Lebensschützer

Bruchalski trieb seinen inneren Zwiespalt auf die Spitze, als er nach einiger Zeit wieder anfing, in die Kirche zu gehen und sich in einem Lebensschutzzentrum einbrachte. Abtreibungen praktizierte er nach wie vor.

Eines Nachts kam jedoch das einschneidende Erlebnis, welches seinen Abtreibungspraktiken ein Ende setzen sollte:

In dem einen Zimmer lag eine Frau in der 22.Schwangerschaftswoche in den Wehen. Während Dr. Buchalski alles daran setzte ihr Baby zu retten, führte er im im Nachbarzimmer eine Abtreibung durch.

Die Gemeinsamkeit: Beide Frauen waren in derselben Schwangerschaftswoche. Der Unterschied: Die eine Frau wollte ihr Kind, die andere nicht.

Die Abtreibung war jedoch nicht "erfolgreich".

„Es weinte und machte winselnde Geräusche. Mein erster Instinkt war, dass Baby mit einem Handtuch zu ersticken, damit die Mutter es nicht hört.“

Doch das Baby wog fünf Gramm über dem Mindestgewicht, welches der Bundesstaat Virginia einem Menschenleben per Gesetz zugesprochen hatte.

„Gesetzestreu und nicht aus Mitgefühl“, wie Bruchalski betonte, rief er die für solche Fälle zuständige Ärztin.

Diese wies ihn mit den Worten zurecht:„Hey John, du bist besser als das. Hör auf meine Patienten wie kleine Tumore zu behandeln!“. Und mit einem Mal wurde Dr. Bruchalski der Irrsinn seiner Situation bewusst:

„Wie kommt es, dass ich in zwei Räumen einen retten konnte und wollte, den anderen aber nicht? Gibt es hier keine Wissenschaft? Gibt es keine Wahrheit? Gibt es keine Gerechtigkeit? Wer ist der Geringste? Alle sind Teil der Menschheitsfamilie!“

Die Ärztin brachte ihn dazu, eine Wallfahrt ins herzegowinische Medjugorje zu unternehmen. Diese Wallfahrt betitelt Brucholski als wahren Saulus-Moment seines Lebens:

„Dort wurden mir beim Gebet die Augen geöffnet. Ich wurde ein erlöster Sünder und durch die Hilfe Seiner Heiligen Mutter im heiligen Taufbecken der Barmherzigkeit Gottes berührt.“

Nach seiner Rückkehr war ihm klar, dass er seinen bisherigen Praktiken für immer den Rücken kehren würde:

„Ich kehrte aus Medjugorje zurück und wusste, dass ich nie wieder zu der Medizin zurückkehren konnte, die ich bis dahin praktiziert habe. Unsere heilige Mutter hatte mich dazu aufgefordert, der bestmögliche Arzt zu sein, der in mir steckte, täglich die Armen zu sehen und den Lehren der Kirche ihres Sohnes zu folgen.“

Visionär in Virginia

Seine Vision einer lebensbejahenden Medizin setzte Bruchalski 1994 in die Tat um. Zusammen mit seiner Frau gründete er das Tepeyac Familienzentrum, das nun zu den größten freistehenden Pro-Life-Arztpraxen der U.S.A. zählt.

Auf der Website des Zentrums heißt es:

„Kinder sind Geschenke und daher Freude. Wir bestätigen Ihre Kinder in ihrer Würde als Tempel des Heiligen Geistes und fördern gesunde Möglichkeiten für körperliches, emotionales und spirituelles Wachstum. Wir heißen alle Patienten willkommen – körperlich, emotional, spirituell oder finanziell benachteiligte Menschen miteingeschlossen.“

Und Dr. Bruchalski hört nicht auf, Zeugnis für das Leben zu geben. Er hält Reden, gibt Interviews und setzt alles daran, die Kultur des Lebens in den Herzen der Menschen zu verbreiten. Er gibt die Hoffnung nicht auf und kämpft weiter für die Kleinsten unter uns.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir die Wahrheit auf unserer Seite haben. Das ist das Wichtigste. Und wir haben die Wissenschaft. Ich glaube, dass sich die Wahrheit des Ultraschalls, die Wahrheit der Medizin und die Wahrheit der fetalen Chirurgie irgendwann durchsetzen werden.“

Zu seinem kürzlich erschienenen Buch „Two Patients – Meine Bekehrung vom Abtreibungs- zum lebensbejahenden Mediziner“ sagt Bruchalski:

„,Two Patients' ist der Weg der Medizin, wenn man mit seinem ganzen Wesen nichts sehnlicher wünscht, als das Beste der modernen Medizin mit der heilenden Gegenwart Jesu Christi zu verbinden.“

Dr. John Bruchalski im Interview mit Lily Rose

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