Abtreibung bis zur Geburt in Südkorea? Bischöfe starten Pro-Life-Initiative
Landesweite Aktionen für das Leben

Die katholische Kirche in Südkorea hat die landesweite Wiederbelebung der „Pro-Life-Bewegung“ angekündigt. Mit dieser Initiative wollen die Bischöfe entschieden auf die aktuellen Debatten um Abtreibung und Euthanasie reagieren und den Schutz des menschlichen Lebens neu in das gesellschaftliche und politische Bewusstsein rufen.
Unveräußerliches Recht auf Leben im Mittelpunkt
Wie Vatican News in einem Artikel veröffentlichte, erklärte Bischof Moon Chang-woo von Jeju, Vorsitzender des Komitees für Familie und Leben der Koreanischen Bischofskonferenz, man wolle das „unveräußerliche Recht auf Leben“ klar in den öffentlichen Diskurs einbringen. Ziel sei es, das Bewusstsein für die „Berufung, Leben von seinem Beginn bis zu seinem natürlichen Ende zu schützen“, neu zu wecken und dabei auch „eine prophetische Stimme“ zu erheben.
Bemerkenswert ist, dass die Initiative direkt aus der Bischofskonferenz heraus angestoßen wird. Damit unterstreichen die südkoreanischen Bischöfe nicht nur ihr seelsorgliches Engagement, sondern auch ihre Verantwortung in einer gesellschaftlich brisanten Debatte. Während viele Stimmen in der Öffentlichkeit den Wert des Lebens zunehmend relativieren, setzt die Kirche ein geschlossenes und klares Signal: Sie will nicht am Rand stehen, sondern sich aktiv in politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse zum Lebensrecht einbringen.
Die landesweite Bewegung wird regionale Projekte koordinieren, etwa das „Projekt für ungeborenes Leben“, das Müttern in Not konkrete Hilfe bietet, oder „Life 31“, das eine Kultur des Lebens durch Bildungs- und Kulturveranstaltungen fördert.
Gesetzesentwurf sieht „uneingeschränkte Abtreibung“ vor
Am 26. August traf Bischof Moon gemeinsam mit Vertretern katholischer Organisationen – darunter das Bioethik-Komitee der Bischofskonferenz und das Katholische Bioethik-Institut – Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Nationalparlaments. Diskutiert wurde ein Gesetzentwurf, der Änderungen am Mutter-Kind-Gesetz vorsieht. Dieser von elf Abgeordneten der Demokratischen Partei eingebrachte Vorschlag will Lücken schließen, die nach dem Urteil des Verfassungsgerichts von 2019 entstanden sind.
Die Bischöfe warnten jedoch: Die geplanten Änderungen würden Abtreibungen sogar bei bereits außerhalb des Mutterleibes lebensfähigen Kindern zulassen und damit einer faktisch „uneingeschränkten Abtreibung“ den Weg ebnen. Damit würde dem ungeborenen Kind sein elementares Lebensrecht genommen.
Auch die Themen Euthanasie und assistierter Suizid standen im Fokus. Bischof Ku Yoo-bi, Weihbischof von Seoul und Vorsitzender des Bioethik-Komitees, erklärte bei einem Forum am 28. August im Parlament, dass die wachsende Nachfrage nach aktiver Sterbehilfe Ausdruck eines „Verlustes an Hoffnung“ sei. Wenn Gesellschaft nur nach Effizienz und Produktivität messe, werde die Pflege von Kranken und Schwachen als „nutzlos“ betrachtet – mit tödlichen Folgen für Betroffene und die moralische Grundlage der Gesellschaft.
Die Bischöfe betonten: Wahre Menschlichkeit zeigt sich daran, wie eine Gesellschaft mit den Schwächsten umgeht. Der Tod dürfe in keinem Zusammenhang als „Recht“ verstanden werden.
Mutiges Signal für die Schwächsten
Besonders frappierend: Südkorea leidet wie kaum ein anderes Land unter der demografischen Krise. Aus der Sicht von Beobachtern könnte es nichts fataleres geben, als dieser Krise nun ausgerechnet mit noch mehr Abtreibungen zu begegnen. Inmitten dieser Zeit setzt die katholische Kirche Südkoreas mit der Wiederbelebung der Pro-Life-Bewegung ein kraftvolles Signal. Sie zeigt, dass sie sich nicht scheut, auch in einer politisch schwierigen Lage die Stimme für die Schwächsten zu erheben – für die ungeborenen Kinder, für die Kranken und die Sterbenden.
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