„Ich glaube es waren fünf“ – Sängerin Lily Allen schockiert mit Abtreibungserzählung

In einer aktuellen Folge ihres BBC-Podcasts „Miss Me?“ spricht die britische Sängerin Lily Allen gemeinsam mit Moderatorin Miquita Oliver über Verhütung, Schwangerschaft und Abtreibung. Dabei offenbart Allen, dass sie in der Vergangenheit „ständig schwanger wurde“ – und gesteht, dass sie selbst nicht mehr wisse, wie viele Abtreibungen sie bereits hatte.

„Ich kann mich nicht erinnern, wie viele es waren“

Als Oliver im Gespräch anmerkte, sie wisse gar nicht, ob Allen jemals abgetrieben habe, antwortete diese: „Ich hatte ein paar, aber ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie viele es waren.“ Nach kurzem Überlegen fügte Allen hinzu: „Ich glaube, es waren vielleicht fünf.“

Oliver entgegnete, dass sie ebenfalls etwa fünf Abtreibungen gehabt habe, und betonte, wie befreiend es sei, offen über das Thema sprechen zu können: „Ich kann das sagen, und du kannst das sagen und niemand ist gekommen, um uns zu erschießen.“

Abtreibung bezahlen als „romantische Geste“

Besonders befremdlich wirkt der weitere Gesprächsverlauf, als Lily Allen im Podcast lachend berichtet, dass ein Mann einst die Kosten für ihre Abtreibung übernommen habe – und dass sie das damals sogar als „romantisch“ empfand. 

„Ich erinnere mich, dass ich einmal schwanger war und ein Mann die Abtreibung bezahlt hat. Ich fand das damals so romantisch“, erzählt Allen lachend. Heute sehe sie das allerdings anders: „Ich finde das überhaupt nicht großzügig oder romantisch.“

Als Moderatorin Miquita Oliver daraufhin einwirft, sie würde so eine Geste durchaus romantisch finden, entgegnet Allen nur trocken: „Wie viel kostet das? 500 Pfund?“ und verweist darauf, dass Kinder weitaus mehr kosten würden. Der Mann, der die Abtreibung damals bezahlt habe, habe sich nach dem Eingriff nie wieder bei ihr gemeldet.
 

Entsetzte Reaktion von Zuhörerinnen

Während sich die beiden Frauen in ihrem Podcast über ihre Abtreibungserlebnisse amüsieren, machen die Reaktionen der Zuhörerinnen deutlich, wie tief Abtreibungen das Leben vieler Betroffener prägen – und wie schmerzhaft die Realität hinter dieser Entscheidung in der Regel ist.

Ein Blick in die Kommentare unter dem YouTube-Video des Podcasts zeigt deutlich: Viele Frauen nehmen dieses Thema keineswegs so leicht, wie es Allen und Oliver in ihrem Gespräch tun. Viele sind schockiert darüber, mit welcher Leichtigkeit Lily Allen und Miquita Oliver über ihre mehrfachen Abtreibungen sprechen. 

Eine Userin schreibt: 
„Ich hatte mit 18 eine Abtreibung und es verfolgt mich immer noch, und ich lebe jeden Tag mit Schuldgefühlen. Ich konnte es sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen“

Ein anderer User merkt an:

„Ich finde dieses Gespräch unglaublich unsensibel“

Pro-Abtreibungs-Aktivismus

Lily Allen wurde 2006 mit ihrer Single „Smile“ international bekannt. Seitdem hat sie sich nicht nur als Musikerin, sondern auch als Verfechterin eines liberalen Abtreibungsrechts positioniert. Bereits in der Vergangenheit fiel Allen mit provokanten Aussagen und Aktionen zum Thema Abtreibung auf.

Ein besonders öffentlichkeitswirksamer Auftritt war 2022 beim Glastonbury Festival: Dort trat sie gemeinsam mit der US-Sängerin Olivia Rodrigo auf und performte ihren Song „Fuck You“ – als Protest gegen das damalige Urteil des US Supreme Court, das das verfassungsmäßige Recht auf Abtreibung in den Vereinigten Staaten aufhob. Den Song widmeten sie explizit den Richtern, die für die Entscheidung verantwortlich waren.

Anfang des Jahres 2025 nahm Lily Allen an der Planned Parenthood Gala in New York City teil und posierte zusammen mit Olivia Rodrigo auf dem roten Teppich. Planned Parenthood ist der größte Anbieter von Abtreibungen in den USA und arbeitet seit Jahrzehnten daran, den Zugang zu Abtreibung auszuweiten.

Lily Allen ist zweifache Mutter

Lily Allen hat mit ihrem Ex-Mann Sam Cooper die gemeinsamen Töchter Marnie Rose (12) und Ethel Mary (13). 2010 musste sie einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen, als ein Sohn des Ex-Ehepaares, das von 2011 bis 2018 verheiratet war, 2010 tot geboren wurde.