Nach Abtreibung: Eltern erfahren, dass ihr Baby gesund war
„Es war die unmöglichste Entscheidung, die wir je treffen mussten“

NOTTINGHAM. „Es ist einfach eine schreckliche, unmögliche Situation“, sagt Carly Wesson. Sie und ihr Partner Carl Everson entschieden sich 2019 für eine Abtreibung, nachdem Ärzte ihnen sagten, ihr ungeborenes Kind habe eine schwere genetische Erkrankung. Wochen später stellte sich heraus: Die Diagnose war falsch.
Das Paar erwartete sein erstes Kind, als ein Bluttest eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Chromosomenstörung ergab. Die Ärzte empfahlen eine Chorionzottenbiopsie (CVS), um Klarheit zu schaffen. Zwei Tage später teilte ihnen das Ärzteteam des City Hospital in Nottingham mit, dass ihr Baby das Patau-Syndrom habe – eine schwere genetische Erkrankung, die meist zu Fehlgeburt, Totgeburt oder frühem Tod führt.
„Es war die unmöglichste Entscheidung, die wir je treffen mussten“, sagt Wesson. Sie und ihr Partner vertrauten auf die Einschätzung der Ärzte, dass ihr Kind schwer beeinträchtigt sein und möglicherweise nicht überleben würde. Ihnen wurde gesagt, dass das Testergebnis eindeutig sei und ein späteres Ergebnis keine andere Diagnose bringen werde.
Sechs Wochen nach der Abtreibung erhielt das Paar eine überraschende Nachricht. Bei einem Nachfolgetermin erklärt ihnen der Arzt, dass der zweite Test keine Chromosomenabweichung bei ihrem Baby feststellen konnte.
Für Carly Wesson war die Art, wie diese Nachricht überbracht wurde, besonders verletzend. Als sie fragte, ob ihr Baby überlebt hätte, antwortete der Arzt: „Nun, Sie hätten ohnehin eine Fehlgeburt haben können.“ Diese Worte seien ihr immer im Kopf geblieben.
Ein Untersuchungsbericht des Krankenhauses kam zu dem Schluss, dass das erste Testergebnis ein „falsch positives“ Ergebnis war – eine bekannte, aber seltene Möglichkeit bei frühen CVS-Tests.
Anthony May, der Geschäftsführer des NHS Trusts, entschuldigte sich: „Ich weiß, dass wir Carly, Carl und ihr Baby, Ladybird, im Jahr 2019 im Stich gelassen haben, und dafür tut es mir aufrichtig leid.“ Er betonte, dass der NHS aus dem Fall gelernt habe und seitdem verbesserte Kontrollmechanismen eingeführt wurden.
Carly Wesson und Carl Everson bleiben jedoch mit ihrem Schmerz zurück. Ihre Tochter, die sie liebevoll „Ladybird“ nannten, wäre ohne die Fehldiagnose der Ärzte zur Welt gekommen.
Quelle: bbc.com
Helfen Sie Schwangeren in Not und ihren Babys
Täglich stehen Frauen verzweifelt vor der Entscheidung: Abtreibung oder Baby? Stellen Sie sich an die Seite dieser Frauen und helfen Sie ihnen, sich für ihre Babys zu entscheiden.
Mehr zu diesem Thema
-
Initiative für Abtreibungstourismus findet wenig Anklang
„My voice, my choice" setzt sich für kostenlose Abtreibungen EU-weit ein
Weiterlesen about Initiative für Abtreibungstourismus findet wenig Anklang
-
In Dänemark dürfen Babys nun bis zur 18. Woche abgetrieben werden
Dänemark weitet Abtreibungsfrist aus und erleichtert Abtreibungen für Minderjährige
Weiterlesen about In Dänemark dürfen Babys nun bis zur 18. Woche abgetrieben werden
-
Umfrage: Die Mehrheit der Franzosen wünscht sich mehr Hilfe, um Abtreibungen zu vermeiden
Hilfe statt Abtreibung
Weiterlesen about Umfrage: Die Mehrheit der Franzosen wünscht sich mehr Hilfe, um Abtreibungen zu vermeiden
Hinterlassen Sie Ihre Meinung
Kommentare
Bisher keine Kommentare