Weniger Schwangerschaftsabbrüche und Fehlgeburten in Südtirol

Statistik zum Geburten- und Fehlgeburten

11.08.2025

In Südtirol kam es letztes Jahr zu weniger Schwangerschaftsabbrüchen und Fehlgeburten.
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Gute Nachrichten aus Südtirol. In der nördlichsten Provinz Italiens gab es 2024 weniger Abtreibungen als im Jahr zuvor, wie das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) am 07. August bekanntgab. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 525 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt, das sind 22 Abtreibungen weniger als 2023 und ein Rückgang um vier Prozent. 

Jede vierte Frau hatte schon mindestens einmal einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen. 64,1 Prozent von ihnen waren ledig und in 38,3 Prozent aller Fälle zum Zeitpunkt der Abtreibung kinderlos; wogegen 39,4 Prozent bereits zwei oder mehr Kinder hatten. Fast jede Dritte war verheiratet. Ca. 80 Prozent aller Abtreibungen wurden vor der zehnten Schwangerschaftswoche vorgenommen, 6,5 Prozent aller Abbrüche erfolgten erst nach der zwölften Woche und dann meist aufgrund einer medizinischen Indikation.

Das Online Nachrichten Portal in Südtirol, stol.it, macht darauf aufmerksam, dass viele Ärzte in Südtirol aus Gewissensgründen keinen Schwangerschaftsabbruch durchführen. Auffällig ist hier das Framing der Zeitung. Sie kritisiert die Entscheidung der Ärzte als „Zugang erschwert“, spricht von „Gewissensverweigerern“ und von „Hindernissen“. In Bozen und Meran lehnen  über 74% aller Ärzte einen Schwangerschaftsabbruch ab, in ganz Südtirol sind es etwa 60%. 

2024 kam es auch zu weniger Fehlgeburten als 2023. Der Rückgang beträgt 17,7 Prozent bzw. 325 weniger Fälle. Fast zwei Drittel aller Fehlgeburten ereigneten sich in der 10. Schwangerschaftswoche oder früher. Im Schnitt waren die Frauen 33,5 Jahre alt.

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