„Dass ein Kind ein Kind hat, ist vom System nicht vorgesehen“
Schwangerschaft von Mädchen in russischen Kinderheimen

(RIGA) Schwangere Mädchen in russischen Kinderheimen und Waisenhäusern werden überwiegend zu einer Abtreibung genötigt. Auf diese Problematik hat das russischsprachige Nachrichtenportal „Meduza“ (Riga) in einer Reportage aufmerksam gemacht (Ausgabe vom 2.Oktober). Laut der Programmleiterin der Stiftung „Unsere Kinder“, Swetlana Stroganowa, gilt Schwangerschaft bei Fürsorgezöglingen als ein schwerwiegender Vorfall für das Kinderheim und ende zumeist mit einer Abtreibung. Erfahre die Leitung von der Schwangerschaft eines Mädchens, ende das in der Regel mit einer Zwangsabtreibung, so Stroganowa und andere für die Reportage befragte Experten. Nach Angaben mehrerer NGOs, die auf dem Gebiet der Waisenkinderbetreuung in Russland tätig sind, seien Schwangerschaft von Mädchen in Waisenhäusern zwar keine Massenerscheinung, aber auch nicht selten. Offizielle Statistiken über solche Fälle gebe es nicht, da die Thematik totgeschwiegen und sorgfältig verheimlicht werde.
Komme die Schwangerschaft eines Zöglings heraus, sei das ein Skandal, und der Leiter der Einrichtung und die Erzieherinnen könnten mit Sanktionen wie Verweis, Verwarnung oder Verlust der Prämie belegt werden. „Dass ein Kind ein Kind hat, ist vom System nicht vorgesehen“, kommt in der Reportage ein Mädchen zu Wort. Es gebe nur die Alternative, abzutreiben oder das Kind nach der Geburt zwangsweise abzugeben in ein Kleinkinderheim.
Quelle: meduza.io
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