7 Pro-Life-Fakten aus der Bibel

Lebensschutz in der Heiligen Schrift

15.05.2025

Bibel und Schwangere

MÜNCHEN. Selbst unter Christen ist eine lebensbejahende Haltung nicht selbstverständlich. So demonstrierten kürzlich Mitglieder des katholischen Jugendverbands BDKJ gegen den Münchner Marsch fürs Leben und für Abtreibung – mit Slogans wie „My body, my choice“.

Auch forderte die EKD während der vergangenen Legislaturperiode eine Ausweitung straffreier Abtreibungen – und beim Katholikentag 2024 fand eine Podiumsdiskussion statt, auf der ausschließlich Abtreibungsbefürworter vertreten waren. 

Schaut man hingegen in die Bibel, so ergibt sich ein ganz anderes Bild. Für Christen, die die Bibel als das wahre und unveränderliche Wort Gottes betrachten, bietet die Heilige Schrift zahlreiche Hinweise und klare Beweise dafür, dass Gott für das Leben ist, dass Abtreibung nicht in seinem Sinne ist und dass das Leben von der Empfängnis an geschützt werden soll.

Wir haben hier die wichtigsten Pro-Life-Aspekte aus dem „Buch der Bücher“ zusammengestellt. 

1. Jesus kam als ungeborenes Kind

Jesus entschied sich, als ungeborenes Kind in die Welt zu kommen und sein Leben auf der Erde im Schoß Mariens zu beginnen. Für Christen ist das von großer Bedeutung: Nichts könnte das Wunder des Lebens im Mutterleib mehr würdigen als das Kommen Jesu Christi auf diese Weise.

Das Fest Mariä Verkündigung, das die Kirche am 25. März – genau neun Monate vor Weihnachten – feiert, erinnert an diesen heiligen Moment – als der Engel Gabriel Maria verkündete, dass sie durch die Kraft des Heiligen Geistes den Sohn Gottes empfangen wird. Dieses Fest unterstreicht, dass das Leben Jesu nicht erst mit der Geburt, sondern mit der Empfängnis beginnt – und ist damit ein kraftvolles Zeugnis für den Wert des ungeborenen Lebens.

„Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. (…) Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lukas 1,30-38)

Maria wurde auserwählt, durch die Gnade Gottes auf wunderbare Weise die Mutter Gottes zu sein. Sie war die Mutter Jesu von dem Augenblick an, als sie ihren Sohn Jesus in ihrem Schoß empfing. Maria nahm es als eine heilige und gesegnete Berufung von Gott an, Mutter zu sein. 

„Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. (…) So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.“ (Lukas 2,11-16)

Die Geburt in Bethlehem war nun die sichtbare Folge dessen, was neun Monate zuvor begann: das Leben Jesu, das im Verborgenen des Mutterleibs von der Empfängnis an ganz da war.

Baby Füße
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2. Johannes der Täufer erkennt als Ungeborenes Jesus

Als Maria ihre Verwandte Elisabeth besuchte, begegneten sich auch ihre ungeborenen Kinder, da beide Frauen etwa zur gleichen Zeit schwanger waren. Johannes, im Bauch der Elisabeth, reagierte spürbar, als er in die Nähe der Gegenwart Jesu Christi kam. Diese Reaktion zeigt, dass Johannes Jesus bereits im Mutterleib als den Sohn Gottes erkannte.

„...er [Johannes] wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem Heiligen Geist.“ (Lukas 1,15)

Und es begab sich, als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe … „Wie geschieht mir, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als ich die Stimme deines Grußes hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe“.  (Lukas 1,41-44) 

3. Gott ist für eine Kultur des Lebens

Von Anfang an zeigt die Bibel: Gott unterstützt eine Kultur des Lebens. In Genesis 1,28 heißt es: "Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch..." Durch den Segen und das Gebot, sich zu vermehren, ermutigt Gott die Menschheit, neues Leben zu schaffen. Dies unterstreicht den Wert und die Bedeutung des Lebens in Gottes Ordnung und betont die Verantwortung der Menschen, zur Vermehrung und zum Erhalt der Menschheit beizutragen.

Jeder Mensch trägt eine einzigartige Würde, da er im Bilde Gottes geschaffen wurde. Genesis 9,6 bekräftigt dies: "...denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht." Weil der Mensch Ebenbild Gottes ist, ist jedes menschliche Leben heilig und verdient unseren Schutz.

Auch an vielen anderen Stellen der Bibel wird die lebensbejahende Haltung Gottes deutlich:

Aus Sprüche 8,35-36 geht hervor, dass diejenigen, die Gott lieben, auch das Leben lieben, denn Gott spricht: „alle die mich hassen, lieben den Tod“.

Mit großer Klarheit beschreibt das Buch der Weisheit den ursprünglichen Plan Gottes für den Menschen: 

„Denn Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden … Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit geschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.“ (Weisheit 1,13–14; 2,23–24)

Diese klare Entscheidung für das Leben begegnet uns auch in den Worten Mose an das Volk Israel: „Wähle also das Leben, damit du lebst – du und deine Nachkommen.“ (Deuteronomium 30,15.19)

Darum nennt die Bibel Gott den „Freund des Lebens“ (Weisheit 11,26) – und Jesus wird als der „Urheber des Lebens“ bezeichnet (Apostelgeschichte 3,15). In Jesus wird Gottes Ja zum Leben endgültig sichtbar und greifbar.

Besonders in diesen, aber auch in vielen anderen Bibelstellen lesen wir: Gott ist gegen den Tod und steht für die Heiligkeit des Lebens. Er ruft uns auf, eine Kultur des Lebens zu leben – eine Haltung, die das Leben in all seinen Phasen achtet und bewahrt. 

Familie
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4. Gott betrachtet Ungeborene als Kinder 

Gott betrachtet die Ungeborenen als Kinder, auch wenn sie sich noch im Mutterleib befinden und noch nicht geboren wurden. In Genesis 25,22 wird von Zwillingsbrüdern berichtet, die im Mutterleib miteinander ringen. Bemerkenswert ist, dass bei der Bezeichnung der ungeborenen Zwillinge ein hebräisches Wort (ben) verwendet wird, das im Alten Testament über 4.900 Mal vorkommt und gewöhnlich mit "Söhne" oder "Kinder" übersetzt wird. Auch im Lukas-Evangelium (1,41; 2,12; 2,16) wird das gleiche griechische Wort (brephos) für ungeborene und neugeborene Kinder verwendet. Dies zeigt deutlich, dass das Leben im Mutterleib in den Augen Gottes denselben Wert und dieselbe Bedeutung hat, wie das Leben nach der Geburt und dass Gott nicht zwischen geborenen und ungeborenen Kindern unterscheidet.

„Als seine Frau Rebekka schwanger war, stießen die Söhne einander im Mutterleib.“ (Genesis 25,22)

In Jeremia 7,31-32 betont Gott, dass die Tötung unschuldiger Kinder nicht von ihm kommt und völlig gottlos ist. Hier wird ebenfalls das hebräische Wort "ben" verwendet, das "Sohn" oder "Kind" bedeutet und auch für ungeborene Kinder verwendet wird. Gott macht in dieser Bibelstelle deutlich, dass die Praxis des Kindertötens, wie sie dort berichtet wird, etwas ist, was er nie befohlen oder auch nur gedacht hätte. Dies unterstreicht die klare Haltung Gottes gegen das Töten von Kindern und betont die Heiligkeit des Lebens.

Schwangere Frau.
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5. Gott erschafft den Menschen im Mutterleib

Das ungeborene Kind ist nach biblischem Verständnis ein Geschöpf Gottes und sein Ebenbild. Gott wirkt im Mutterleib und erschafft dort das menschliche Leben. Die Bibel betont an vielen Stellen die Heiligkeit des Lebens von Anfang an und unterstreicht die große Bedeutung, die bereits dem ungeborenen Menschen zukommt.

„Hat nicht im Mutterleib auch ihn mein Schöpfer erschaffen, hat nicht im Mutteschoß uns beide derselbe geformt.“ (Hiob 31,15)

„Vom Mutterschoß an warst du mein Hort.“ (Psalm 71,6)

„Meine Nieren hast du ja geschaffen, mich im Schoß meiner Mutter gewoben. Ich danke dir: Erstaunlich wunderbar bin ich geschaffen (…)  Mein Werden war nicht verborgen von dir, als im Verborgenen ich wurde, gewirkt in irdischen Tiefen. Deine Augen sahen mich als gestaltlosen Keim, und in deinem Buch standen schon all die Tage verzeichnet die mir vorausbestimmt wurden, als noch keiner von ihnen war.“ (Psalm 139,13-16)

Diese Stelle aus Psalm 139,13-16 ist bedeutend, weil sie die Erkenntnis vermittelt, dass Gott das menschliche Leben bereits im Mutterleib formt und kennt. Psalm 139 betont die Heiligkeit und den Wert jedes ungeborenen Lebens, indem er verdeutlicht, dass Gott den Menschen von Anfang an liebevoll gestaltet und jeden Tag seines Lebens vorausbestimmt hat, noch bevor er geboren wurde.

Die Beispiele aus Jeremias, Jesaja und von Johannes dem Täufer zeigen deutlich, dass Gottes Beziehung zu uns bereits im Mutterleib beginnt und er uns lange kennt, bevor wir ihn kennen.

„Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.“ (Jeremia 1,5)

„… er [Johannes] wird schon von Mutterleib an erfüllt werden mit dem Heiligen Geist.“ (Lukas 1,15)

„Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt.“ (Jesaja 49,1)

Mutter
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6. Kinder sind ein Segen und ein Geschenk Gottes

Dem biblischen Verständnis nach bedeuten Kinder einen großen Segen und ein Geschenk Gottes, wie zahlreiche Bibelstellen deutlich machen. 

Das Volk Gottes im Alten Testament schätzte das Leben so sehr, dass Unfruchtbarkeit tiefe Trauer hervorrief, wie bei Sarai (Genesis 11,30; 16,1-2), Rebekka (Genesis 25,21) und Rahel (Genesis 29,31). Gott erhörte ihre Gebete und bereitete ihnen durch Schwangerschaft Freude, denn Kinder wurden als großes Glück und Geschenk Gottes betrachtet. Im Neuen Testament bezeichnet Elisabeth beispielsweise ihre Unfruchtbarkeit vor der Geburt Johannes des Täufers als "Schmach" (Lukas 1,25). Im biblischen Kontext war der Gedanke, dass eine Frau das Leben ihres Kindes beenden könnte, unvorstellbar, da jedes Baby als Gottes Segen betrachtet wurde.

„Kinder sind eine Gabe des Herrn, die Frucht des Leibes ist sein Geschenk." (Psalm 127,3)

Mädchen und ihre schwangere Mutter

7. Jesus liebt Kinder

Während seines Wirkens versammelten sich die Kinder um Jesus, weil er sie liebte, sie segnete und sie sich bei ihm geborgen fühlten. Aufgrund seiner besonderen Liebe zu Kindern betont Jesus für diejenigen, die Kindern Schaden zufügen, Gerechtigkeit und Gericht.

„Und er nahm sie in seine Arme und legte die Hände auf sie und segnete sie.“ (Markus 10,16)

„Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.“ (Matthäus 18,5-6)

Jesus identifiziert sich so sehr mit Kindern, sodass jeder Christ, der nicht für das Leben ist, gleichzeitig Jesus ablehnt.

„Und er nahm ein Kind, stellte es mitten unter sie und nahm es in seine Arme und sprach zu ihnen: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.“ (Markus 9,36-37)

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