Projekt „Sternchenzauber Altmark“ hilft Sterneneltern
Liebevoll gestaltete Boxen erinnern an Sternenkinder und spenden Trost

Bei einer Fehlgeburt handelt es sich immer um ein tragisches Ereignis, das den meisten Eltern schwer zu schaffen macht, selbst dann, wenn das Kind gar nicht geplant war oder die betroffene Frau kurz nach dem Verlust wieder erfolgreich schwanger wird. Seit Mitte der 2000er-Jahre ist durch Elterninitiativen, Trauerforen und soziale Netzwerke die einfühlsame Bezeichnung „Sternenkind“ für eine Fehlgeburt verbreitet.
Damit die Eltern den Verlust ihres Sternenkindes besser verkraften können, gibt es die verschiedensten Beratungs- und Selbsthilfegruppen, wie etwa telefonische Seelsorge oder regelmäßige organisierte Treffen für betroffene Eltern. Seit fast drei Jahren gibt es zudem das Projekt „Sternchenzauber Altmark“ aus Salzwedel, das individuell gestaltete und handgemachte Erinnerungsstücke anbietet, die dem verlorenen Baby gewidmet sind.
Aus einem Herzensanliegen wurde eine gemeinnützige Organisation
Gründerin von „Sternchenzauber Altmark“ ist die 35-jährige gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin Anne Scholz, die aus ihrem Herzensanliegen eine gemeinnützige Organisation gemacht hat. Ehrenamtlich stellen sie und ihre mittlerweile fast 30 Helferinnen Boxen mit den unterschiedlichsten Erinnerungsstücken zusammen. So fertigen sie beispielsweise eine bedruckte Holzscheibe, eine Karte mit dem Sternzeichen des Kindes, Armbänder oder kleine Figuren aus Epoxidharz an, die auf die Wünsche der Eltern abgestimmt sind.
Und auch wenn die einzelnen Teile sehr klein sind, so steckt doch sehr viel Arbeit dahinter, denn jedes Unikat muss selbst gehäkelt, genäht, bemalt oder gebastelt werden. Am Ende muss jede Box natürlich auch noch verpackt und, wenn gewünscht, mit Namen sowie Geburtsdatum des Kindes versehen werden - und das alles kostenlos und ehrenamtlich, versteht sich.
Wenden können sich Eltern aus ganz Deutschland an „Sternchenzauber Altmark“. Darüber hinaus verteilen auch Hebammen in Krankenhäusern im Altmarkkreis Boxen an bedürftige Eltern.
Auf das „Wir“ kommt es an
Anne Scholz, die zunächst nur gehäkelte Mützen für Neugeborene und genähte Einschlagdecken für verstorbene Babys herstellte, ehe ihr die Idee zu den Trauerboxen kam, ist ihrem Team und den zahlreichen Unterstützern sehr dankbar. Sie betont, wie wichtig ihr das „Wir" bei dem Projekt sei, denn sie habe „nur den Anstoß gegeben". Scholz ist mittlerweile sogar eine Kooperation mit einem Bestattungsunternehmen und einem Familienhof aus Salzwedel eingegangen, die ihr bei der Herstellung von kleinen Himmelskleidern und Bettchen behilflich sind, die Eltern zugutekommen, deren Babys erst nach der Geburt verstorben sind.
Dankbar ist Anne Scholz gleich in zweierlei Hinsicht: Zum einen weiß sie ihr „wahnsinniges Glück“ zwei gesunde Kinder zu haben, zu schätzen; zum anderen freut sie sich sehr über die „herzlichen Nachrichten und auch Fotos“ die ihr die von ihr beschenkten Sternenkinder-Eltern schicken.
„Überall ist ein kleiner Gruß von ihr“
Für diese sind die Pakete von unschätzbarem Wert, da sie Halt, Erinnerung, Wärme und Trost spenden. Zwar können sie den Verlust des geliebten Kindes nicht ungeschehen machen, doch den Schmerz zumindest lindern. Eine Sternenmama, Daniela aus Osnabrück, hat die Erinnerungsstücke von „Sternchenzauber Altmark“ im gesamten Haus verteilt. Deren Bedeutung ist für sie „gar nicht in Worte zu fassen, da sie einfach in Verbindung mit unserem Sternenkind stehen“. Dank der Trauerbox hat sie das Gefühl, ihre Tochter wäre „überall - überall ist ein kleiner Gruß von ihr“.
Für die Zukunft wünschen sich Anne Scholz, ihr Team, aber natürlich auch die Sterneneltern selbst mehr Empathie und Verständnis für den Verlust des viel zu früh verlorenen Babys, und keine Floskeln wie „du kannst ja wieder schwanger werden“ oder „alles hat einen Grund“.
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