WIR sind die Mitte. Und wir sind viele.
Wer ist hier Opfer?

Liebe Freunde und Unterstützer,
erstaunlich, was sich da gerade in Deutschland abspielt. Seit gut zwei Wochen wird an allen Ecken und Enden der Republik über Menschenwürde und Abtreibung gesprochen, gestritten und sich gezofft.
Und das, nachdem uns jahrzehntelang erklärt und erzählt wurde, dass diese Fragen in Deutschland keine gesellschaftliche und politische Relevanz hätten. Nun straft ein beispielloser Diskurs all jene Lügen, die Lebensschutz in die Mottenkiste verbannen wollten und Menschen wie uns für Ewiggestrige gehalten haben.
Geschrieben, debattiert und diskutiert wird über die Wahl von Frau Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin. Sodann um die Frage, ob sie das Opfer einer konzertierten „rechten“ Kampagne geworden sei. Und seit ein paar Tagen vor allem darüber, ob wir sie alle nicht ganz falsch verstanden und ihr gar Unrecht getan hätten.
Wer ist hier Opfer?
Über die tatsächlichen Opfer aller juristischen und sophistischen Infragestellung einer unbedingten Menschenwürde und einer immer weitergehenden Liberalisierung des Abtreibungsrechts schreibt und spricht in den Medien und Talkshows – wieder einmal – niemand.
Wir schon – und wir werden damit auch nicht aufhören. Deswegen werde ich unsere Stellungnahme zu den aktuellen Ereignissen mit einem Originalzitat aus einer E-Mail beginnen, die uns eine junge Frau heute, in der Nacht auf den 18. Juli 2025, um 0.59 Uhr geschrieben hat:
„Ich bin schwanger und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich habe große Sorgen. Die Frauenärztin hat sehr geschockt auf meine Arbeitslosigkeit reagiert. Sie hat das Thema als erstes angesprochen, bevor wir überhaupt etwas sagen konnten. Nach der Untersuchung und nachdem sie uns die Ultraschall-Bilder ausgedruckt hatte, setzten wir uns an den Schreibtisch und sie schaute auf den Bogen, den ich vorher ausfüllen musste. Da hat sie dann gesehen, dass ich zur Zeit arbeitslos bin und hat direkt zu dem Thema Abtreibung gelenkt.
Jedes meiner Argumente bzgl. Jobsuche und Bewerbungen und Recht, meine Schwangerschaft nicht zu nennen, hat sie runtergebügelt. Mit ihren Argumenten hat sie die Ängste meines Partners gestärkt und seine Gedanken bestätigt.
Er ist jetzt vom Thema Abtreibung überzeugt, obwohl er auf der Fahrt zum Frauenarzt noch über das Thema ,Wahl der Hebamme’ sprach. Er hatte vorher schon seine Bedenken bzgl. der Schwangerschaft, aber machte zwischendurch den Eindruck, mich zu unterstützen. Bitte helft mir, Diana“1
Das Wichtigste vorweg: Bitte machen Sie sich keine Sorgen um Diana. Mit ihrer E-Mail an Profemina hat sie genau das Richtige getan. Ich verspreche Ihnen hoch und heilig, dass wir wirkliche Selbstbestimmung und echte Entscheidungsfreiheit für diese junge Frau herstellen und alles dafür tun werden, damit sie sich für ihr Baby entscheiden kann.
An dieser Stelle kann ich nicht unerwähnt lassen, dass es sich bei der genannten Frauenärztin nicht um die Regel, sondern um die Ausnahme handelt. In unserer Beratung machen wir immer wieder die Erfahrung, dass es sehr viele, wunderbare und großartige Frauenärzte gibt, die Schwangere nach Kräften unterstützen!
Zurück zu Diana und Frauke Brosius-Gersdorf: Als Freunde und Unterstützer von 1000plus haben Sie schon viele Male von uns gehört, dass objektive Informationen, ehrliche Beratung und echte Hilfe wirklich selbstbestimmte und freie Entscheidungen ermöglichen – nicht etwa die viel geforderte „Neutralität“, die in Wahrheit nur Pseudo-Respekt, Nicht-ernst-Nehmen und unterlassene Hilfeleistung bedeutet.
Weitere Liberalisierungen, Fristverlängerung oder gar die vollständige Legalisierung von Abtreibungen bedeuten für Diana und Abertausende Frauen das genaue Gegenteil von Selbstbestimmung: Sie würden einen Alptraum dramatisch verlängern und Schwangere in Not einem zermürbenden und unmenschlichen Druck aussetzen. Das ist die Quintessenz, die Wahrheit und die Erfahrung von Hunderttausenden Schwangeren, die Profemina bis heute beraten hat.
Abertausende Schwangere in Not und deren ungeborene Kinder sind die Opfer der spitzfindigen, akademischen Diskussionen über den Beginn und die Abstufungen von Menschenwürde – nicht Frau Brosius-Gersdorf.
Zu den großen Merkwürdigkeiten der aktuellen Debatte gehört das angebliche Missverständnis hinsichtlich der tatsächlichen Haltung von Frau Brosius-Gersdorf in Sachen Menschenwürde und Legalisierung von Abtreibung.
Nun, ich bin bekanntermaßen am 10. Februar 2025 gleichzeitig mit ihr als Sachverständiger im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages gesessen, als es um den „Gesetzentwurf zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs“ ging.
Wir erinnern uns: Auf den allerletzten Metern und nur wenige Tage vor den anstehenden Neuwahlen wollten Vertreter einer gescheiterten Koalition einen Entwurf in einem unlauteren Hauruckverfahren durchboxen. Jener Gesetzentwurf hätte alles, was wir seit Gründung der Bundesrepublik in Sachen Abtreibung für Unrecht gehalten haben, über Nacht zu Recht erklärt.
Das neue Gesetz sollte Abtreibungen bis zur 12. Woche vollständig legalisieren und zur Kassenleistung machen. Betroffene Frauen sollten ohne zeitliche Begrenzung (also faktisch bis zur Geburt) straffrei gestellt werden. Lebensbejahende Beratung, wie wir sie Tag für Tag zur Verfügung stellen, sollte faktisch unterbunden und mit der Einführung eines neuen Straftatbestands der „Nötigung zur Austragung einer Schwangerschaft” im Grunde kriminalisiert werden.
Ein Missverständnis?
Zu den Sachverständigen, die sich für diesen Gesetzentwurf starkgemacht haben, gehörte eine Dame, die der Auffassung ist, dass eine Abtreibung bis zur 12. Schwangerschaftswoche den gleichen moralischen Stellenwert hat wie die Extraktion eines Weisheitszahns. Eine andere vertritt die Position, dass eine Abtreibung, medizinisch gesehen, viel sicherer und weniger gefährlich sei als eine Geburt.2
Das war das „Team“, mit dem sich Frau Brosius-Gersdorf FÜR besagten Gesetzentwurf eingesetzt hat. Und sie hat ihre Position mit einer Klarheit und Vehemenz vertreten, die keinen Zweifel erkennen ließ. Jeder, der möchte, kann sich mit einem Klick auf das Video3 oder mit einem Blick in ihre Stellungnahme4 selbst ein Bild davon machen ob ich hier einen falschen Eindruck gewonnen habe.

Was wirklich radikal ist
Ich erinnere mich noch gut, wie sie mit Blick auf die bisherige Auffassung und die Urteile des Bundesverfassungsgerichts in dieser Thematik davon sprach, dass sich die Gesellschaft hier „weiterentwickelt“ hätte und dass sich das höchste Gericht der Republik ebenso weiterentwickeln könne und solle. Und ich kann nur darüber staunen, dass das jetzt alles gar nicht so gemeint gewesen sein soll und sie doch eigentlich ganz andere Auffassungen in Sachen Menschenwürde und Lebensschutz vertreten würde.
Damit sind wir bei der Frage nach der angeblichen Mehrheit und der sogenannten öffentlichen Meinung. Was denkt und glaubt die Mehrheit der Menschen in unserem Land tatsächlich? Muss die einschlägige Gesetzgebung wirklich dringend geändert und liberalisiert werden? Sollen die finanziell schon heute notorisch klammen Krankenkassen jetzt auch noch für alle Abtreibungen aufkommen? Soll lebensbejahende Beratung und Hilfe durch Organisationen wie 1000plus wirklich unterbunden werden? Wollen und brauchen wir wirklich noch mehr als die bisherigen 100.000 Abtreibungen im Jahr? In einer Zeit, in der unsere Geburtenrate implodiert und sich eine demografische Katastrophe anbahnt?
Ich denke nicht, dass die Mehrheit der Menschen in Deutschland das wirklich will. Und je öfter bestimmte Aktivisten, Medien und Politiker mit fragwürdigen Umfrageergebnissen5 hantieren und gebetsmühlenartig wiederholen, dass sie in Sachen Abtreibung für eine angebliche Mehrheit sprechen würden, desto weniger glaube ich ihnen.
Mehrheit und Mitte
Ich bleibe dabei: Es gibt KEINE demokratische Mehrheit für derlei extremistische und radikale Positionen. Und: Jene, die diese Positionen vertreten, stehen ganz bestimmt NICHT für die Mitte der Gesellschaft. Und je lauter und wütender sie unsereins als rechts, als rechtsextrem oder noch ärger beschimpfen und diffamieren, weil wir uns einmischen und uns am demokratischen Prozess beteiligen – ihnen allen sei gesagt: WIR sind die Mitte. Und wir sind viele.
Genau das hat Ihre Beteiligung an dieser einmaligen 1000plus-Aktion bewiesen – für die ich Ihnen noch einmal aus tiefstem Herzen danken möchte. Genau das hat auch die Diskussion der letzten 14 Tage eindrücklich gezeigt. Genau das haben all die mutigen und aufrechten Abgeordneten unter Beweis gestellt, die diese Richterwahl gestoppt haben.
Und genau das ist der Grund, aus dem ich persönlich der Meinung bin, dass die Union mit ihrer Entscheidung gegen Frau Brosius-Gersdorf einen bedeutenden Beitrag zur Wiederherstellung ihrer Glaubwürdigkeit geleistet hat. Und einen Mut an den Tag gelegt hat, der aufrichtigen Dank und Anerkennung verdient.
Deshalb haben wir uns entschieden, einen offenen Dankbrief an ALLE Abgeordneten zu schicken, die couragiert, entschlossen und unerschrocken für die MITTE der Gesellschaft eingestanden sind und sich vor und an die Seite von Diana und vor Abertausende andere Schwangere in Not und vor ihre ungeborenen Kinder gestellt haben.
DANKE-Barometer
Jeder, der dies möchte, kann sich mit einem Klick auf unserer Internetseite an diesem Dankeschön beteiligen. Genau zu diesem Zweck haben wir diesmal ein DANKE-Barometer auf unserer Seite eingerichtet, das jeden Klick zählt.
Wir werden bis Mittwoch kommender Woche alle Klicks zählen und unseren Brief mit der entsprechenden Dank-Anzahl verschicken.
Natürlich würden wir uns bei 1000plus sehr freuen, wenn Sie sich so zahlreich wie möglich an dieser Aktion beteiligen würden!
Mit ganz herzlichen Grüßen

Kristijan Aufiero
Gründer & Geschäftsführer
Danken Sie den Unions-Abgeordneten
Mehr zu diesem Thema
-
Flensburger Klinik führt zukünftig keine Abtreibungen mehr durch
Fusion zwischen katholischem und evangelischem Krankenhaus
Weiterlesen über Flensburger Klinik führt zukünftig keine Abtreibungen mehr durch
-
Wie linke Verschwörungstheorien entstehen
Abgesagte Richterwahl
Weiterlesen über Wie linke Verschwörungstheorien entstehen
-
Trotz Krebsdiagnose – Influencerin kämpft für ihr ungeborenes Baby
Zwei Leben retten
Weiterlesen über Trotz Krebsdiagnose – Influencerin kämpft für ihr ungeborenes Baby
Hinterlassen Sie Ihre Meinung
Kommentare
Bisher keine Kommentare