UN-Sonderberichterstatterin fordert weltweites Ende der Leihmutterschaft

Forderung nach einem internationalen Vertrag

15.10.2025

Leihmutterschaft
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Wie Die Tagespost berichtet, hat Reem Alsalem, die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für Gewalt gegen Frauen und Mädchen, am Freitag, den 10. Oktober, vor dem Dritten Ausschuss der Generalversammlung einen wegweisenden Bericht vorgelegt. Darin fordert sie die weltweite Abschaffung der Leihmutterschaft. Diese Stellungnahme wird als ein historischer Wendepunkt in der internationalen Debatte um Frauen- und Kinderrechte angesehen und sendet ein deutliches Signal aus den Vereinten Nationen.

Frauen und Kinder als Opfer von Gewalt

Alsalem erklärte, dass Frauen, die als Leihmütter eingesetzt werden, verschiedenen Formen von körperlicher, psychischer und wirtschaftlicher Gewalt ausgesetzt seien. Ihrer Meinung nach werde durch diese Praxis die Würde und die grundlegenden Rechte dieser Frauen und Kinder massiv verletzt. Sie betonte, dass auch die Kinder, die durch Leihmutterschaft zur Welt kommen, unmittelbar nach der Geburt von der einzigen Mutter getrennt würden, die sie jemals gekannt hätten. „Durch Leihmutterschaft geboren zu sein, bedeutet, sein Leben mit einem Bruch und einem Verlust zu beginnen“, erklärte sie.

Warnung vor der Kommerzialisierung des weiblichen Körpers

Die Sonderberichterstatterin zog eine klare Parallele zwischen Leihmutterschaft und Prostitution. Sie betonte, dass beide Praktiken Frauen aufgrund ihres Geschlechts ausbeuten und sie in eine Rolle der Ausnutzung drängen. Alsalem plädierte dafür, nicht die Frauen zu bestrafen, die in dieser Praxis verwickelt sind, sondern diejenigen, die den Markt für Leihmutterschaft schaffen und davon profitieren. „Die Leihmutterschaft in all ihren Formen muss abgeschafft werden“, so ihre klare Forderung.

Internationale Unterstützung für die Forderung nach einem Abkommen

Der Bericht von Reem Alsalem fand in der internationalen Gemeinschaft breite Unterstützung, wie Die Tagespost berichtet. Mehrere Staaten, darunter Algerien, Ägypten, Kamerun, Italien und der Heilige Stuhl, schlossen sich der Position der Sonderberichterstatterin an und forderten die Ausarbeitung eines internationalen Abkommens, das den Schutz von Frauen und Kindern gewährleistet.

Die Delegation der „Casablanca-Erklärung“, ein internationales Netzwerk gegen Leihmutterschaft, war ebenfalls bei der Sitzung anwesend. Ihre Sprecherin, Olivia Maurel, bezeichnete den Aufruf der UN-Vertreterin als „historischen Moment für die Rechte von Frauen und Kindern“. Sie erklärte in einem Interview mit der Tagespost, dass der Tag einen Wendepunkt markiere und Reem Alsalem die Wahrheit ausgesprochen habe, die die Welt hören müsse: „Leihmutterschaft ist Gewalt, kein Akt der Liebe.“

Ein bedeutender Schritt in der globalen Debatte

Der Bericht und die Forderung nach der Abschaffung der Leihmutterschaft durch die UN-Sonderberichterstatterin Reem Alsalem stellen einen bedeutsamen Schritt in der globalen Auseinandersetzung mit den Rechten von Frauen und Kindern dar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die internationale Gemeinschaft auf diese Forderung ausrichten wird, aber der Bericht hat bereits jetzt eine wichtige Debatte über die ethischen und rechtlichen Dimensionen der Leihmutterschaft angestoßen.

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