Wie gefährlich ist die Verhütungsspritze?

Sammelklage gegen Pfizer wegen Dreimonatsspritze

02.06.2025

Künstliche Verhütungsmittel bergen viele Nachteile.
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Welche Gefahren gehen von der Verhütungsspritze des US-amerikanischen Pharmakonzerns Pfizer aus? Die Verhütungsspritze steht im Verdacht die Gefahr an einem Meningeom zu erkranken, einem meist zwar gutartigen, aber doch potenziell gefährliche Hirntumor, um ein Vielfaches erhöhen. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der französischen Arzneimittelbehörde ANSM mit über 18.000 Frauen, die sich zwischen 2009 und 2018 einem operativen Eingriff gegen das Meningeom unterziehen mussten. Laut der Studie ist das Risiko für Frauen, an diesem Hirntumor zu erkranken, um das Sechsfache erhöht, wenn sie länger als ein Jahr das Verhütungsmittel Depo-Provera von Pfizer nehmen. 

Weltweit Millionen Frauen betroffen

Bei Depo-Provera handelt es sich um eine Substanz, die Frauen alle 12 Wochen verabreicht wird und so u.a. den Eisprung verhindert. Diese Verhütungsmethode wird im Vergleich zur Pille oder einem Vaginalring relativ selten benutzt, doch in Dritte-Welt-Ländern wie Indien, Simbabwe oder Nigeria kommt sie deutlich häufiger zum Einsatz, obgleich auch in den westlichen Industrieländern im Schnitt 1,8 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter mit dieser Methode verhüten; in den USA sind es sogar fast drei Prozent. Pfizer hat hier einen Marktanteil von 40 Prozent. Auch französische und britische Behörden schlagen mittlerweile Alarm und fordern, die Packungsbeilagen mit entsprechenden Warnhinweisen zu versehen. 

Sammelklagen in Großbritannien und USA

In Großbritannien erwägen nun Hunderte von Frauen eine Sammelklage gegen Pfizer, der sich vermutlich immer mehr Frauen anschließen werden. In England allein werden rund 10.000 Rezepte für die Verhütungsspritze geschrieben – pro Monat, was sich nun allerdings ändern dürfte. 

In den USA ist man schon einen Schritt weiter. Dort läuft bereits eine Sammelklage gegen Pfizer und weitere Pharmafirmen, die Generika von Depo-Provera herstellen. Klägerinnen sind rund 400 Frauen, die ein Jahr und länger mit der Dreimonatsspritze verhüteten und daraufhin an einem Meningeom erkrankten. Sie fühlen sich von den Herstellern getäuscht, denn diese hätten das Gehirntumor-Risiko von Depo-Provera arglistig verschwiegen. 

Pfizer selbst reagiert auf die Vorwürfe ambivalent. Einerseits behauptet der Konzern, seine Verhütungsspritze sei sicher und der Nutzen größer als der Schaden. Das Verhütungsmittel sei bereits seit über 30 Jahren auf dem Markt und habe sich bewährt. Der Klage werde man sich daher energisch zur Wehr setzen. Andererseits spricht sich Pfizer dennoch dafür aus, Depo-Provera abzusetzen, sofern bei der betroffenen Frau ein Meningeom diagnostiziert werde, denn die Spritze könne die Ausweitung des Tumors begünstigen. 

Natürliche Verhütungsmethoden

Glücklicherweise dürften in Deutschland nur sehr wenige Frauen von einem Meningeom, ausgelöst durch die Dreimonatsspritze, betroffen sein, da dieses Verhütungsmittel hierzulande kaum angewendet wird. Nichtsdestotrotz sollte man künstliche Verhütungsmittel allgemein kritisch beäugen, denn auch wenn sie keine Hirntumore auslösen, können sie anderweitig gefährlich sein und sie greifen in den Hormonhaushalt ein. So erhöht die Einnahme der Antibabypille u.a. das Thromboserisiko. Ohne diese Nebenwirkungen sind natürliche Alternativen, die auf die Frau in ihren Zyklus Rücksicht nehmen. 

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