Bundesfamilienministerium: Jüngere Menschen leiden immer häufiger unter Einsamkeit
Dramatischer Anstieg

Die Einsamkeit in Deutschland nimmt dramatisch zu – vor allem bei jüngeren Menschen, wie aus einer am Mittwoch vorgestellten Analyse des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und dem am Donnerstag vorgestellten Einsamkeitsbarometer des Bundesfamilienministeriums (BMFSJF) hervorgeht, berichtet die katholische Wochenzeitung „Die Tagespost“.
„Spätestens seit der Coronapandemie ist sichtbar geworden, dass auch viele jüngere Menschen unter Einsamkeit leiden, selbst wenn sie nicht alleine leben“, erklärt die Soziologin Dr. Sabine Diabaté vom BiB, Mitautorin der Studie.
In dieser Studie wird zwischen „sozialer“ und „emotionaler“ Einsamkeit unterschieden. Soziale Einsamkeit bedeutet, dass sich die Person mit ihrem Umfeld unzufrieden, nicht unterstützt oder nicht verbunden fühlt. Emotionale Einsamkeit hingegen bedeutet, dass die Person zwar über ein großes soziales Umfeld verfügt, jedoch ein Defizit an Nähe zu Bezugspersonen empfindet.
„Vor allem Frauen beklagen eher eine emotionale Einsamkeit, während Männer häufiger sozial einsam sind“, kommentiert Diabaté die geschlechtsspezifischen Unterschiede.
Insgesamt stieg der Anteil der jungen und mittleren Erwachsenen, die sich mit ihrem sozialen Leben insgesamt unzufriedener und einsamer fühlten, von stabilen 14 bis 17 Prozent seit Beginn der Coronapandemie auf knapp 41 Prozent, ein Jahr später sogar auf fast 47 Prozent.
Auch der am Donnerstag vorgestellte Bericht des BMFSJF bestätigt, dass seit der Corona-Pandemie zunehmend junge Erwachsene von Einsamkeit betroffen sind.
Generell habe die Pandemie das Einsamkeitsgefühl in der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren erhöht, hieß es bei der Vorstellung der Ergebnisse.
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