Geburtenrate erneut gesunken

Tiefpunkt in 2024

21.07.2025

Die Ein-Kind-Familie wird in Deutschland immer mehr zur Regel.
Copyright by IMAGO / Westend61 IMAGO / Westend61

Im vergangenen Jahr war hierzulande die Geburtenziffer so niedrig wie seit fast 30 Jahren nicht mehr, sie lag lediglich noch bei 1,35 Kindern pro Frau, wie das Statistische Bundesamt vergangene Woche mitteilte. Absolut waren dies 677.117 Neugeborene. Im Jahr 1996 kamen mit 796.013 Neugeborenen zwar deutlich mehr Babys als 2024 zur Welt, allerdings war damals die Gesamtfertilitätsrate mit 1,33 dennoch etwas niedriger als heute, da es zu diesem Zeitpunkt noch deutlich mehr Frauen im gebärfähigen Alter gab. 

Immerhin verlangsamte sich der Geburtenrückgang verglichen mit den beiden Vorjahren ein wenig. 2024 kamen „nur“ zwei Prozent weniger Babys als 2023 zur Welt, von 2022 zu 2023 betrug der Rückgang jedoch acht und von 2021 auf 2022 sieben Prozent. Nichtsdestotrotz handelt es sich hier um einen traurigen Trend, denn je weniger Kinder geboren werden, desto weniger Menschen können sich in Zukunft vermehren. 

Regionale Unterschiede

Erwähnenswert sind die regionalen Unterschiede. Besonders wenig Nachwuchs bekommen die Einwohnerinnen von Großstädten, allem voran Berlin, wo die Geburtenrate letztes Jahr gerade einmal 1,21 betrug; die meisten Babys erblickten in Niedersachsen das Licht der Welt. Auch gibt es ein Ost-West-Gefälle. In den „neuen“ Bundesländern bekam eine Frau im Schnitt 1,27 Kinder, in den westlichen Bundesländern waren es 1,38. 

Das durchschnittliche Alter stagniert 

Das durchschnittliche Alter beim ersten Kind ist dagegen in den letzten Jahren fast konstant geblieben, nachdem es jahrelang immer weiter angestiegen war.  Vor 2018 wurden Frauen in Deutschland im Schnitt stets vor dem 30. Lebensjahr Mutter, seit 2018 lag der Schnitt erstmals bei über 30 Jahren und schwankt seither um wenige Monate. 2024 betrug das Durchschnittsalter beim ersten Kind 30,4 Jahre bei der Frau und 33,3 Jahre beim Mann. 

Im EU-Ausland sieht es nicht viel besser aus 

Im europäischen Vergleich befindet sich Deutschland damit in „guter Gesellschaft“, denn die meisten EU-Länder verzeichnen ähnliche, teilweise noch schlechtere Werte. Diesbezügliche Daten zum Geburtengeschehen liegen bis 2023 vor. Der Tagesschau zufolge brachte es damals eine Frau im EU-Durchschnitt auf 1,38 Kinder, wogegen es zehn Jahre zuvor noch 1,51 waren. Spitzenreiter war letztes Jahr in der EU Bulgarien mit 1,81 Kindern pro Frau, Schlusslichter waren Malta und Spanien mit 1,06 bzw. 1,12 Kindern je Frau. 

Die Zahlen zeigen vor allem: Europa bedarf dringend einer Wende hin zur Kultur des Lebens, in der Kinder wieder als das gelten, was sie sind: ein kostbares Geschenk und eine wahre Bereicherung. Die konsequente Förderung von Ehe und Familie und die Ermöglichung von „HILFE statt Abtreibung" durch Politik, Gesellschaft und Kultur wäre ein gebotenes und mehr als dringend notwendiges Hoffnungszeichen für unser Land und unseren Kontinent.  

 

Hinterlassen Sie Ihre Meinung

Kommentare

Bisher keine Kommentare

Mehr zu diesem Thema