Koalitionsvertrag will zugleich Lebensschutz und wohnortnahe Abtreibungsversorgung
Union und SPD

Der neue Koalitionsvertrag „Aus Verantwortung für Deutschland“ zwischen CDU/CSU und SPD enthält als erster Koalitionsvertrag einer Großen Koalition im 4. Kapitel im Unterpunkt „Familien, Frauen, Jugend, Senioren und Demokratie“ ein Bekenntnis zum Lebensschutz – und plant gleichzeitig eine Ausweitung von Abtreibungseinrichtungen und mehr Abtreibungsfinanzierung. Wohl auf Drängen der Union heißt es in dem Papier einerseits: „Wir wollen Frauen, die ungewollt schwanger werden, in dieser sensiblen Lage umfassend unterstützen, um das ungeborene Leben bestmöglich zu schützen“. Andererseits lauten die tatsächlichen Maßnahmen dieser "Unterstützung", die wohl auf die SPD zurückgehen, dazu völlig gegenläufig: „Für Frauen in Konfliktsituationen wollen wir den Zugang zu medizinisch sicherer und wohnortnaher Versorgung ermöglichen. Wir erweitern dabei die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung über die heutigen Regelungen hinaus."
Während rhetorisch der Schutz ungeborenen Lebens beschworen wird, dienen die konkreten Maßnahmen „wohnortnahe Versorgung“ (gemeint sind wohl mehr Abtreibungseinrichtungen vor Ort) und die Erweiterung der „Kostenübernahme“ einzig und allein der Erhöhung und Erleichterung von Abtreibungen. Gleiches gilt für die Forderung im nächsten Absatz, Verhütungsmittel kostenlos bereitzustellen.
In Deutschland werden jährlich mehr als 100.000 Abtreibungen nach geltender Rechtslage durchgeführt. Von 1996 bis 2023 wurden nach offiziellen Angaben 1.833.821 Kinder abgetrieben. Konkrete Vorhaben zum Schutz des ungeborenen Lebens – also echte HILFE statt Abtreibung für Schwangere in Not – nennt der Koalitionsvertrag nicht. Die Arbeit von 1000plus und die Information, Beratung und Hilfe von Profemina bleiben unverzichtbar.
Helfen Sie Schwangeren in Not und ihren Babys
Täglich stehen Frauen verzweifelt vor der Entscheidung: Abtreibung oder Baby? Stellen Sie sich an die Seite dieser Frauen und helfen Sie ihnen, sich für ihre Babys zu entscheiden.
Mehr zu diesem Thema
-
Grüne kritisieren Koalitionsvertrag, wollen Schwangerschaftsabbrüche legalisieren
Den Grünen gehen die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Abtreibungsregelungen nicht weit genug
Weiterlesen über Grüne kritisieren Koalitionsvertrag, wollen Schwangerschaftsabbrüche legalisieren
-
Wie zufrieden sind Sie mit dem Koalitionsvertrag?
1000plus-Umfrage
Weiterlesen über Wie zufrieden sind Sie mit dem Koalitionsvertrag?
-
Koalitionspapier: Union und SPD wollen ungeborenes Leben schützen
Erste Erwähnung seit 25 Jahren
Weiterlesen über Koalitionspapier: Union und SPD wollen ungeborenes Leben schützen
Hinterlassen Sie Ihre Meinung
Kommentare
Ein Befürworter
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Wenn jemand ungewollt schwanger wird, wird vielleicht versucht, das Kind zur Welt zu bringen und zu vermitteln. Wenn aber eine Frau durch eine Vergewaltigung schwanger wird hat sie jedes Recht, nicht die nächsten 9 Monate daran erinnert zu werden…